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Alterszentrum in Lekhnath, Nepal

 

1960 lag die Lebenserwartung in Nepal bei 40 Jahren, heute liegt sie bei rund 68 Jahren. Die Gruppe der alten Menschen und der Hochbetagten hat ebenfalls stark zugenommen. Durch die Bevölkerungszunahme werden vor allem im mittleren Bergland die Landbesitze knapp. Durch Erbschaften sind die Grundstücke zersplittert und zusehends schwieriger zu bewirtschaften. (Vermeintliche) Arbeitsmöglichkeiten in den tieferen Gebieten fördern die Abwanderung, ebenso arbeiten viele Nepalesen als Gastarbeiter im Ausland, vorwiegend in den Arabischen Emiraten. Witwen ab 60 Jahre erhalten eine Rente von ca. 7 SFR. pro Monat, Personen über 70 Jahre sind auf denselben Betrag angewiesen.

 

Alte Menschen ohne grosse Vermögen sind vollumfänglich auf die Unterstützung ihrer Söhne angewiesen. Die Töchter, welche nicht erbberechtigt sind, “gehören” nach der Heirat zur Familie des Ehemannes und können ihre betagten Eltern nicht mehr betreuen und unterstützen. Oftmals bleibt alten Menschen nichts anders übrig unter widrigsten Umständen den beschwerlichen Lebensabend zu verbringen.

 

In Nepal gibt es erst wenige Altersheime. Eines davon konnte Christoph Schwemmer, Präsident der Ernst Schwemmer Stifung, auf einer Nepalreise 2011 in Lekhnath besuchen. Auf einem privaten Grundstück wurde vor einigen Jahren mittellosen alten Frauen erlaubt Hütten aufzustellen, um nicht auf der Strasse leben zu müssen. 2011 lebten rund 30 alte und sozial benachteiligte Menschen, vorwiegend Frauen auf diesem Gelände in armeseligen Hütten. Ehrenamtliche Mitglieder eines örtlichen Vereins waren für den Betrieb zuständig. Nahrungsmittel wurden teilweise von der Bevölkerung gespendet um die grosse Not der alten Menschen zu lindern. Eine pflegerische oder medizinische Betreuung  war nicht vorhanden. Die Seniorinnen halfen sich untereinander so gut sie konnten. Frauen die noch selbständig kochten, taten dies in ihrer Hütte auf einem offenen Holzfeuer. Auf dem ganzen Gelände war ein einziger Wasserhahn und nur eine Toilette vorhanden. Viele der alten Menschen litten unter Altersgebrechen. Die unzulänglichen sanitären Einrichtungen und die fehlende Betreuung und Pflege machte den Seniorinnen unwahrscheinlich zu schaffen. Zusammen mit der lokalen nepalischen Stifung  SEED Foundation wurde 2011 ein Projekt für die Entwicklung und Aufbau des Alterszentrums initiert. In den letzten Jahren konnte mit Spendenaktionen aus der lokalen nepalischen Bevölkerung und mit der finanziellen Unterstützung aus der Schweiz ein Teil der Hütten durch einfache, aber zweckmässige Bungolows, mit den entsprechenden sanitären Anlagen ersetzt werden. Eine Gemeinschaftsküche mit Speisesaal sowie der Aufbau einer eigenen Landwirtschaft zur Selbstversorgung  konnten ebenfalls realisiert werden.

Sehr erfreulich ist, dass sich die Seniorinnen und Senioren des Alterszentrums gegenseitig unterstützen. Der Betreuungsbedarf der Menschen im Alterszentrum hat jedoch in den letzten Jahren signifikant zugenommen. Insbesondere sind immer mehr Seniorinnen und Senioren des Alterszentrums nicht mehr in der Lage hauswirtschaftliche Tätigkeiten, wie Kochen und Waschen selbständig zu bewerkstelligen. Dank  Spenden aus der Schweiz sorgen zwei Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter  für das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner. Für Seniorinnen und Senioren, welche nicht selber kochen können oder gehbehindert sind, wird das Essen in der zentralen Küche gekocht und  in das Zimmer gebracht. Wäschebesorgung und einfache Körperpflege gehören ebenfalls zu den Aufgaben der Mitarbeitenden. 
 

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